- Libretto für einen Freund -

Verlustkörper

Er sagte mir, er liebe mich

Als Kollaboration

Es entstand die Ferne

Ich sah in ihm den Freund

Er sagte, für Dich

Ich sagte, für immer

Wir werden uns immer treffen

Er liebte die Klassik

So wie ich keine Zeit empfand

Immer zu spät

Er liebt Traditionen

So wie den Nerv der Zeit

Er liebte den Fortschritt

 

Aber wir blieben für immer zusammen

Es war eine echte Entscheidung

Eine Liebe aus Hoffnung

Ein Begehren aus Wut

 

erklärte mir folgenden Sachverhalt:

Täuschkörper, allgemein auch Gegenmaßnahmen genannt, sind ausstoßbare Verlustkörper, die fast ausschließlich von militärischen Plattformen wie Land-, Luft-, und Seefahrzeugen eingesetzt werden, meist um anfliegende Lenkwaffen auf den Täuschkörper selbst zu ziehen oder vom eigentlichen Ziel abzulenken und dadurch das ursprüngliche Ziel zu schützen.

Er ist ein Verlustkörper.

 

Und lenkt Gefahren ab.

 

Kategoriales Denken.

 

Ich sehe ihn nicht.

 

Kollaborationen

Was es heißt in Luft zu sitzen

Habe ich durch ihn gelernt.

 

Was es heißt zu nähren.

 

Der andere war einzigartig

Der andere bei wahr

Wahrlich an einem einzigen an einzigartig

 

Gelebte Sittsamkeit, ein anders sein bei wahr

An halb

 

So waren zwei im Leben verhaftet.

 

Wie Familie in meinen Augen.

 

Sie entschieden sich dafür.

 

Ich bei Seiten da

 

Leben als Körperlichkeit, die einen Satz dephremiert, sich anstelle des Lebens bewahrt, das in Augen durch Leid, anderer Sterne und immer betrachtend der Zeit geschuldet.

 

Liebe mich, sagte er

 

Ich sah es nicht,

 

weder beim einen noch beim zweiten.

 

Sie waren meine beste Wahl

 

Ich wünschte sie mir

 

Im Himmel. Den Himmelskörper, nackt als fade, köstliche Leiche des Herodes.

Dachte ich es als Freiheit.

Blumennelken, und mit Hyazinthen

tausend Wege sammeln die Wesenhaften Pflanzenhaften, diese, die die Macht verneinen.

Getränkt mit Gräsern, aus Halmen geflochten, in den Bächen geädert, dahinter die weiten Ballen des Strohs,

Nelken, halbe Hyazinthen, Sprossen blühen tausendfach im Garten

 

Ephemere, der Sommertag geht nun zu Ende. Es neigt sich langsam der Mond.

Meine Handlungen verwerfen die Wirklichkeit. In Partikeln ephemer, nur einen Tag lang lebend bestehe ich. Meine Farbigkeit verändert das Blau.

Durchtränkt von Gräsern, geflochten aus Halmen, geädert in den Bächen, dahinter die weiten Strohballen, in denen ich liege und ich mich strecke. Mich recke und die gleißenden Sonnenstrahlen in mein Gesicht scheinen. Ein Duft der Atemzüge und die des Lufthauchs streicheln meine Wangen, mein Augenlied verfängt sich in den Wimpern. Ich liebe diese Farbigkeit. Sie öffnet meine Haut und jagt den Schmerz hinfort. Ich liege und fühle das Leichte, dieses feeling des einzigen Moments, der freien Arme, und der alles durchdringenden Offenheit, die der Himmel mir gibt, wenn ich ihn anschaue, in ihn hineinschaue, mich hineinschwebe und hinaufgewirbelt werde, in einem Sog unglaublicher Freiheit und Leichtigkeit und Offenheit und Menschlichkeit.

 

In meinen Sinnen sind sie Freunde, Sagen,, Liebende, Chimäre, und alle Blüten dieser Welt.

 

Sie sind einzelne Gemeinsamkeiten, für gemeinsame Freiheiten und Liebestrank, der uns durchfließt..

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Die Höhlengrabungen fanden dann abseitig statt. Marder und Harpien und Serpentinen, findige

Windende halbdunkel im strebsamen Gang nach unten, aufgelauert, in Sicheln blinzelndes Absperrgebiet. Landschaften des Ocker, Bräunlich, am Hasewinkel, stets den Weg gesucht, abermals nach Grau gebaut.

Im Bau gegraben, neben Häuserschluchten die tiefen, Betonwände unter der Erde gekleistert…die Höhlen – sie liefen als Tunnelwesen entgegenartige Laufpässe. Höhlengegraben und Tunnel gezimmert. Im Bau. Angekommen und weitere Schlauchtiefen durchkämmt, durchdrungen und Wege und Pfade hindurchgewetzt. Strebsam erscheinen der Welten Bauten. Immer höher.

Tief unten im Abrieb. Dorthin ist er‘s erklommen, die Sichel abgeseilt, Flossenartigen blau im Auge…hat er‘s gesehen…findiger Hasen

Im Bau.

Das sich nächst Gefundene gebaut. Im Graben Geschütze – Aussicht, hindurcherklommen, um Hasenpfoten zu hängen, hinten am Gebälk.

Liebe hat aber nur die zwei Seiten…Einsamkeit ist der Welten Lohn, sagte sie…tief unten im Grabenbau.

Bild no. 2

Hyazinthenblatt. Liebesnektar im Geruch erfüllte Ananas, aber brachial in seiner Mehrsamkeit. Die Samen als Glocken und Türme in Astralornamentik getauchtes Bläu…liebe Farne – haltet die Luft an.

Sie ist nicht so nimmer-allein, wie es scheint. Grobe Andeutigkeit ins Zweisamen-Konstrukt – hineingeschliddert, ohne es zu wollen. Dabei dreimal gewendet und Pirouetten gedreht. Die Hyazinthe kann‘s halt.

Die Höhle ist ausstaffiert.

Bist Du der Liebling, von dem alle reden?

Wow, ich will auch mit Dir schlafen.

Stiefel im Sandsturm – Reibeisenfeeling im Schnee

Schenkel im Mondlicht – Kirschsaft tropft die Wade herunter in die Zwischenräume der Zehen. Der Fuß Saftverschmiert.

Liebes – Leben

In der Einsamkeit erreicht sie permanente Resonanz, anders als zu zweit verlässt der Raum seine Zeit.

Denn große Zeiträume heben Resonanzen auf.

Habe ich gelesen.

Ach, wirklich.

Nicht echt.

Oder?

Habe mein Liebes-Leben aufgeräumt. Das Blatt abgehängt. Jetzt sehe ich viele neue Birkenstämme. Sie hoffen zu Weihrauch zu werden.

Leben ist wie Liebe.

 

 

 

 

 

© evdokia michailidou

 

Poetry Performance

FESTIVAL OF FEELINGS

PERFORMANCE NIGHT & PARTY
Fr 28 April 2023, 18 Uhr bis in die Nacht

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